top of page
  • YouTube
  • Pinterest

Großbritannien: Mit dem Unimog zur Isle of Mull

  • Autorenbild: helloboundlesswild
    helloboundlesswild
  • 1. Jan.
  • 4 Min. Lesezeit

Oktober 2023 – Mit großen Plänen ging es für uns von Mettmann aus Richtung Isle of Mull in Schottland. Unser Ziel: Greenlaning auf einigen der schönsten Strecken Großbritanniens. Doch unser Abenteuer nahm schneller eine unerwartete Wendung, als uns lieb war.


Bereits am zweiten Tag steckten wir auf einer ausgewiesenen Offroad-Route mitten in der Marsch fest. Der Unimog saß fest, und wir waren gefangen – mitten im Nirgendwo. Es folgte ein 24-stündiger Kraftakt, der uns nicht nur Geduld, sondern auch ordentlich Nerven kostete. Die Rettung? So außergewöhnlich wie das Problem selbst. Ein anderer Unimog und die Hilfsbereitschaft vieler großartiger Menschen sorgten dafür, dass wir unser Fahrzeug nach Stunden endlich bergen konnten.


festgefahren mit dem Unimig 416 Camper

Besonders in Erinnerung geblieben ist uns die unfassbare Gastfreundschaft der Familie von Temple Sealtrips. Sie nahmen uns für eine Woche auf, halfen uns, den Unimog wieder fahrtüchtig zu machen, und wurden in dieser kurzen Zeit wie ein zweites Zuhause für uns. Solltet ihr mal in der Nähe sein, macht unbedingt eine Sealtrip-Tour mit ihnen! Wir hatten das Glück, gleich mehrere Touren zu erleben – jede einzelne ein absolutes Highlight unserer Reise.


Zelten im Peak District


Während unseres Aufenthalts mussten wir uns auch um die Nachwirkungen der Panne kümmern. Zwei Springfluten hatten dem Unimog ordentlich zugesetzt, und diverse Flüssigkeiten mussten ausgetauscht werden. Es war mühsam, aber mit der großartigen Unterstützung vor Ort schafften wir es, das Fahrzeug wieder startklar zu bekommen.

Als der Unimog wieder lief, setzten wir unsere Reise Richtung Lake District fort. Doch bevor es so weit war, legten wir einen Zwischenstopp im Peak District ein. Die dramatischen Hügel und die raue Landschaft lockten uns direkt hinaus in die Natur. Mit Rucksack, Schlafsack und Zelt starteten wir am Nachmittag voller Energie zu einer Wanderung – ohne zu ahnen, was noch auf uns zukommen würde.


ree

Unsere Zeitplanung war, sagen wir mal, etwas zu optimistisch. Was anfangs nach einem entspannten Wanderweg aussah, wurde schnell anspruchsvoller: Der Weg führte über rutschige Steine und steile Passagen entlang eines Flusses. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit wartete dann die größte Herausforderung: Ein enger Steig entlang eines Wasserfalls, der nicht nur uns, sondern auch den Hunden alles abverlangte. Mit Stirnlampen ausgerüstet kämpften wir uns Schritt für Schritt nach oben. Nach fast vier Stunden erreichten wir schließlich erschöpft, aber glücklich, unser Ziel. Ein hilfsbereiter Farmer hatte uns kurz vorher eine geschützte, flache Stelle empfohlen – perfekt zum Zelten. Windgeschützt und genau das, was wir nach dieser Tour brauchten.


Am nächsten Tag machten wir uns bei traumhaftem Wetter auf den Rückweg zum Unimog. Diesmal entschieden wir uns bewusst gegen den gleichen Weg, den wir am Vortag gekommen waren. Stattdessen wählten wir einen kleinen Umweg, um den steilen Abstieg am Wasserfall zu umgehen. Die Route führte uns durch sanfte Hügel und entlang ruhiger Flussläufe, die im Morgenlicht glitzerten. Es war eine willkommene Erholung nach den Strapazen des Vortags – fast schon ein Spaziergang im Vergleich. Die Hunde schienen genauso erleichtert wie wir und genossen die entspannte Stimmung.


Wandern im Lake District


Am nächsten Tag ging es für uns weiter in den Lake District, ein echtes Highlight für mich, da ich Wildwasser-Schwimmen liebe. Unser Ziel: der Black Moss Pot, den wir mit einer Wanderung verbinden wollten, die anspruchsvoller war, als wir erwartet hatten.

Wir starteten die Runde im Uhrzeigersinn, sodass der Black Moss Pot am Ende der Wanderung lag. Zunächst ging es durch einen Wald, und alles wirkte entspannt. Doch je weiter wir kamen, desto schwieriger wurde der Weg. Der Regen der letzten Wochen hatte den Boden aufgeweicht, und an manchen Stellen war der Pfad kaum erkennbar. Wir kämpften uns über steile Anstiege und rutschige Steine nach oben – eine echte Herausforderung, die uns alles abverlangte.


Wandern mit Hund im Lake District

Nach fünf Stunden erreichten wir schließlich den Black Moss Pot. Das Wasser und die malerische Umgebung machten alle Anstrengungen vergessen. Natürlich konnte wir nicht widerstehen und sprangen direkt hinein – kalt und absolut erfrischend. Der Rückweg war deutlich entspannter, da wir die letzten 15 Minuten auf einem leichten Weg zurück zum Startpunkt wanderten. Zurück am Unimog machten wir uns gleich wieder auf den Weg, um einen Schlafplatz für die Nacht zu finden. Dieser Tag war anstrengend, aber er erinnerte uns daran, wie belohnend Abenteuer in der Natur sein können.


Isle of Mull


Nach zwei Tagen erreichten wir die Isle of Mull, und die Insel beeindruckte uns sofort mit ihrer wilden Schönheit. Zunächst machten wir uns auf, das Landesinnere zu erkunden. Wir fuhren durch abgelegene Gegenden und fanden eine ruhige Stelle, an der wir mitten in der Natur übernachteten – der perfekte Start, um die Insel fernab der touristischen Pfade kennenzulernen. Am nächsten Morgen entdeckten wir einige glasklare kleine Buchten, umgeben von steilen Felsen. Thiemo konnte es nicht lassen und ging schnorcheln – das klare Wasser und die stille Atmosphäre machten das Erlebnis besonders.


Nach dieser kurzen Auszeit fuhren wir weiter nach Tobermory, wo wir direkt im Hafen übernachteten. Der Ort mit seinen bunten Häusern und dem lebendigen Hafen hatte eine ganz eigene Atmosphäre. Wir schlenderten durch die Straßen, genossen das maritime Flair und ließen uns von der Stimmung treiben. Am nächsten Morgen ging es dann auf eine Bootstour. Zwar blieben die Wale verborgen, aber Delfine begleiteten uns, sprangen fröhlich vor unserem Boot und durchbrachen die Wellen. In der Ferne entdeckten wir auch Thunfische, was das Erlebnis noch unvergesslicher machte. Am Ende des Tages entdeckten wir mit dem Fernglas einen Fischotter im Hafenbecken. Es war faszinierend, ihm zuzusehen, wie er Muscheln aus dem Wasser holte und sie genüsslich verspeiste – ein ruhiger, perfekter Abschluss für unseren Aufenthalt auf der Isle of Mull. Nach insgesamt drei Tagen verließen wir die Insel und traten langsam den Heimweg an.





bottom of page